Inhalt

Thema: Die Erhabenheit Jesu Christi
Epaphras, ein Christ aus Kolossä, berichtet Paulus im Gefängnis von der Liebe und dem festen Glauben, den der Geist Gottes in den Kolossern gewirkt hat. Außerdem erfährt Paulus von den Irrlehren, durch welche die Gemeinde gefährdet ist. Aus diesem Anlass schreibt Paulus einen Brief an die Kolosser. Darin bringt er seine Freude über ihren festen Glauben und seine Verbundenheit mit ihnen im Gebet zum Ausdruck.
Im ersten Kapitel beschreibt er die Erhabenheit Jesu Christi, damit sich die Gemeinde nicht von Jesus abwendet und falsche Lehren annimmt. Im zweiten Kapitel warnt Paulus vor gewissen Irrlehren. In den letzten beiden Kapiteln zeigt Paulus den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Leben. Ein Christ soll nach dem trachten, was droben ist und nicht nach dem, was auf Erden ist. Zorn, Grimm und Bosheit soll er ablegen und stattdessen herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut und Geduld anziehen.

Abfassung

Aus mehreren Stellen geht deutlich hervor, dass Paulus der Verfasser des Kolosserbriefes ist (Kol 1,1; Kol 1,23; Kol 4,18). Auch Timotheus wird als Mitverfasser erwähnt. Dieser Brief wurde ebenfalls aus dem Gefängnis (Kol 4,3.18) geschrieben. Wahrscheinlich wurde er in Rom im Jahre 62 n. Chr. abgefasst. Tychikus, den Paulus mit dem Sklaven Onesimus nach Kolossä sendet, wird wohl der Überbringer des Briefes gewesen sein (Kol 4,7-[[2]]).

Empfänger

Der Brief ist in erster Linie an die „Heiligen in Kolossä, die gläubigen Brüder in Christus“ gerichtet (Kol 1,2). Er sollte außerdem in der Gemeinde in Laodizea (Kol 4,16) vorgelesen werden.
Die Stadt Kolossä lag in der Provinz Phrygien im Südwesten der heutigen Türkei an der großen Handelsstraße, die von Ephesus aus quer durch Kleinasien führte. In den nahegelegenen Städten Laodizea und Hierapolis (Kol 4,13) gab es ebenfalls christliche Gemeinden.
Über die Entstehung der Gemeinde in Kolossä haben wir nur sehr wenig Informationen. Es ist möglich, dass sie durch den Dienst von Epaphras (Kol 1,7; 4,12-13) oder Barnabas (Kol 4,10) entstanden ist. Paulus hatte von den Gläubigen in Kolossä gehört und fühlte sich sehr mit ihnen verbunden (Kol 1,3-4), kannte sie aber nicht persönlich (Kol 2,1). Die Gemeinde bestand in erster Linie aus Heidenchristen (Kol 1,27). Obwohl sie durch Irrlehren gefährdet war, freute sich Paulus über ihr geistliches Leben und ihren festen Glauben (Kol 1,3-4; 2,5).

Zweck

Der Zweck des Kolosserbriefes besteht darin
  • die Erhabenheit Jesu Christi zu zeigen
  • vor Irrlehren zu warnen
  • den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Leben zu verdeutlichen
  • zu einem Wandel aufzurufen, wie er dem neuen Leben eines Christen entspricht
  • Anweisungen für das christliche Familienleben weiterzugeben.

Einteilung

Christus ist der Inhalt unseres Glaubens (Kol 1-2)

  1. Verfasser, Empfänger, Gruß (Kol 1,1-2)
  2. Die Dankbarkeit des Paulus für Gottes Wirken unter den Kolossern (Kol 1,3-8)
  3. Die Fürbitte des Paulus für die Kolosser (Kol 1,9-14)
  4. Christus ist das Ebenbild Gottes und der Schöpfer aller Dinge (Kol 1,15-17)
  5. Christus ist in allem der Erste (Kol 1,18-20)
  6. Christus hat uns durch seinen Tod mit sich versöhnt (Kol 1,21-23)
  7. Die Aufgabe eines Dieners Jesu Christi (Kol 1,24-29)
  8. Ermahnung zur Festigkeit im Glauben an Christus (Kol 2,1-7)
  9. Warnung vor den Irrlehren (Kol 2,8-23)
    1. Die Erlösung durch Jesus Christus ist vollkommen (Kol 2,8-15)
    2. Über die Einhaltung von bestimmten Festtagen (Kol 2,16-17)
    3. Über die Demutsübungen und Engelverehrungen (Kol 2,18-19)
    4. Über die Speisevorschriften (Kol 2,20-23)

Christus ist der Inhalt unseres Lebens (Kol 3-4)

  1. Merkmale des neuen Lebens mit Christus (Kol 3,1-17)
  2. Die christliche Hausordnung (Kol 3,18-4,1)
  3. Ermahnung zum Gebet und zu einem weisen Wandel (Kol 4,2-6)
  4. Die Sendung des Tychikus und Onesimus (Kol 4,7-9)
  5. Grüße und Segenswunsch (Kol 4,10-18)

Besonderheiten

  • Die Irrlehren, die sich in die Gemeinde eingeschlichen haben, entlarvt Paulus als Philosophie und leeren Trug, die sich auf menschliche Überlieferung gründen und nicht auf Christus (Kolosser 2,8).
  • Paulus begegnet den verschiedenen Irrlehren in Kolossä, indem er ihnen das Erlösungswerk Jesu Christi in wunderbarer Weise gegenüberstellt. Er zeigt, wer Christus ist und was er für die Menschen bedeutet:
    • Kol 1,14: Christus ist der Erlöser
    • Kol 1,15: Christus ist der Erstgeborene vor aller Schöpfung
    • Kol 1,16: Christus ist der Schöpfer
    • Kol 1,17: Christus ist vor allem
    • Kol 1,18: Christus ist das Haupt des Leibes
    • Kol 1,20-22: Christus ist der einzige Versöhner
    • Kol 2,2-3: Christus ist das Geheimnis Gottes
    • Kol 2,9: In Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit
    • Kol 2,13: Christus hat uns lebendig gemacht
    • Kol 2,14: Christus hat unseren Schuldbrief getilgt
    • Kol 2,15: Christus hat die Mächte und Gewaltigen entwaffnet und über sie triumphiert
    • Kol 3,1: Christus ist auferstanden und sitzt zur Rechten Gottes
    • Kol 3,11: Christus ist alles in allem

Erklärung der Farben

im Bibeltext

Blau Handeln Gottes
Blau Rede Gottes
Rot Betrift mein Leben
Grün

Verheißung / Versprechen

Grün Verheißung / Versprechen
Braun wichtig
Beige wichtig
Türkis Jesus
Gelb Heiliger Geist